Digital Footprint Check leicht gemacht

Unser Guide für Ihren Digital Footprint Check. Entdecken Sie, wie Sie Ihre Online-Spuren finden, bewerten und Ihre digitale Identität schützen können.

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Von Datapods
|12. Juli 2025
Blog
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Ein digital footprint check ist im Grunde eine Bestandsaufnahme: Man schaut sich an, welche Daten über einen selbst online zu finden sind, um die eigene digitale Identität besser zu verstehen und zu steuern. Dabei geht es um alles – von Social-Media-Profilen über Kommentare bis hin zu den Daten, die ganz passiv über einen gesammelt werden. Ziel ist es, die eigene Online-Reputation proaktiv zu schützen.

Warum Ihr digitaler Fußabdruck wirklich zählt

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Ihr digitaler Fußabdruck ist so viel mehr als eine bloße Liste Ihrer Online-Aktivitäten. Man kann ihn sich eher wie ein Mosaik vorstellen, aus dem Algorithmen, Unternehmen und sogar potenzielle Arbeitgeber ein Bild von Ihnen zusammensetzen. Jede einzelne Interaktion, sei es ein scheinbar harmloses "Gefällt mir" oder die Nutzung einer App, hinterlässt eine Spur.

Diese Spuren formen zusammen Ihre digitale Identität – und die ist oft der erste Eindruck, den andere von Ihnen bekommen, lange bevor es zu einem persönlichen Gespräch kommt. Ein unkontrollierter Fußabdruck kann daher handfeste Nachteile mit sich bringen.

Aktive und passive digitale Spuren

Man muss dabei zwischen zwei Arten von Spuren unterscheiden, die man hinterlässt:

  • Aktiver Fußabdruck: Das sind alle Daten, die Sie bewusst und absichtlich teilen. Denken Sie an Ihre Posts in sozialen Netzwerken, Kommentare in Blogs, das Ausfüllen von Online-Formularen oder das Hochladen von Fotos und Videos.
  • Passiver Fußabdruck: Diese Daten werden oft unbemerkt im Hintergrund gesammelt. Beispiele dafür sind Cookies, die Ihr Surfverhalten nachverfolgen, Apps, die Ihren Standort aufzeichnen, oder Ihre IP-Adresse, die Ihre Online-Besuche protokolliert.

Beide Arten von Spuren fließen zusammen und bilden ein oft überraschend detailliertes Profil Ihrer Persönlichkeit, Ihrer Gewohnheiten und Interessen.

Die realen Konsequenzen eines unkontrollierten Fußabdrucks

Stellen Sie sich vor, Sie bewerben sich auf Ihren Traumjob. Der Personalverantwortliche googelt kurz Ihren Namen und stößt auf einen unüberlegten Kommentar in einem alten Forum. Auch wenn das Jahre her ist, könnte dieser Ihre Professionalität infrage stellen und Ihre Chancen schmälern.

Ein anderes Szenario betrifft Ihre Finanzen. Datenbroker sammeln Informationen über Ihr Kaufverhalten, um Ihre Kreditwürdigkeit einzuschätzen. Ein lückenhaftes oder negativ interpretiertes digitales Profil könnte sich also direkt auf eine Kreditentscheidung auswirken.

Ein regelmäßiger digital footprint check ist kein Akt der Paranoia, sondern eine grundlegende Maßnahme des modernen Selbstschutzes und Reputationsmanagements. Es geht darum, die Kontrolle darüber zurückzugewinnen, wie Sie online wahrgenommen werden.

Wie wichtig eine bewusste Datenkontrolle ist, zeigen auch aktuelle Zahlen. Der „Deutschland-Index der Digitalisierung 2025“ macht deutlich: Immer mehr Menschen nutzen digitale Dienste und vergrößern so ihren Fußabdruck, doch die Sorgfalt im Umgang mit den eigenen Daten nimmt gleichzeitig ab. Das unterstreicht, wie entscheidend es ist, proaktiv zu werden und die eigenen Spuren zu verstehen. Wer mehr dazu wissen will, kann sich die Ergebnisse zur digitalen Nutzung in Deutschland ansehen.

Letztendlich ist die Verwaltung Ihrer digitalen Spuren entscheidend, um Ihre Privatsphäre zu schützen und gezielter, oft manipulativer Werbung entgegenzuwirken. Indem Sie verstehen, was online über Sie zu finden ist, können Sie aktiv gestalten, welches Bild Sie der Welt von sich präsentieren möchten.

So machen Sie eine gründliche Bestandsaufnahme Ihrer Online-Präsenz

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Ein effektiver digital footprint check fühlt sich ein bisschen wie Detektivarbeit an. Der erste und wichtigste Schritt ist, systematisch nach Spuren Ihrer eigenen Daten im riesigen digitalen Raum zu suchen. Das geht weit darüber hinaus, nur mal kurz den eigenen Namen bei Google einzutippen – es ist eine tiefgehende Recherche, um herauszufinden, welches Bild das Internet wirklich von Ihnen zeichnet.

Fangen Sie breit an und nutzen Sie verschiedene Suchmaschinen. Nicht nur Google, sondern auch Bing, DuckDuckGo oder sogar spezialisierte Personensuchmaschinen wie Yasni können überraschend unterschiedliche Ergebnisse liefern. Spielen Sie dabei mit verschiedenen Varianten Ihres Namens, einschließlich Spitznamen, früheren Namen oder Kombinationen mit Ihrem Wohnort oder Beruf.

Wenden Sie fortgeschrittene Suchtechniken an

Um wirklich präzise Ergebnisse zu bekommen, sollten Sie gezielte Suchoperatoren verwenden. Das klingt komplizierter, als es ist. Mit diesen einfachen Befehlen sagen Sie der Suchmaschine genau, wonach sie suchen soll.

  • Phrasensuche: Setzen Sie Ihren vollen Namen in Anführungszeichen (z. B. "Max Mustermann"), um nur exakte Treffer zu finden.
  • Website-spezifische Suche: Suchen Sie Ihren Namen gezielt auf einer bestimmten Website mit site:beispiel.de "Max Mustermann". Das ist Gold wert, um alte Forenbeiträge oder Kommentare aufzuspüren, die Sie längst vergessen haben.
  • Wörter ausschließen: Nutzen Sie ein Minuszeichen (-), um irrelevante Ergebnisse loszuwerden. Wenn es zum Beispiel einen berühmten Fußballer mit Ihrem Namen gibt, suchen Sie so: "Max Mustermann" -fußball.

Denken Sie auch über Ihren Namen hinaus. Suchen Sie nach alten E-Mail-Adressen, vielleicht sogar nach alten Telefonnummern und vor allem nach einzigartigen Benutzernamen, die Sie über die Jahre auf verschiedenen Plattformen verwendet haben. Viele von uns haben eine „digitale Jugend“ mit Nicknames wie Gamer_King_95 – und genau diese führen oft zu peinlichen oder vergessenen Profilen.

Der Schlüssel zu einer erfolgreichen Bestandsaufnahme liegt in der Systematik. Führen Sie eine einfache Tabelle oder ein Dokument, in dem Sie jeden Fund mit einem Link, dem Datum der Entdeckung und einer kurzen Notiz zum Inhalt festhalten. So verlieren Sie nicht den Überblick.

Plattformen und Orte, die Sie durchsuchen sollten

Ihre digitalen Spuren sind überall verstreut, nicht nur auf Google. Eine wirklich gründliche Prüfung muss eine ganze Reihe von Plattformen umfassen, um ein vollständiges Bild zu ergeben.

Die folgende Checkliste fasst die wichtigsten Bereiche zusammen, die Sie bei Ihrer Recherche überprüfen sollten, inklusive konkreter Beispiele und worauf Sie achten müssen.

Checkliste für Ihre digitale Bestandsaufnahme

Diese Tabelle fasst die wichtigsten Bereiche zusammen, die Sie bei Ihrer Recherche überprüfen sollten, inklusive konkreter Beispiele und worauf Sie achten müssen.

Bereich Plattformen und Tools Worauf Sie achten sollten
Soziale Netzwerke Facebook, Instagram, LinkedIn, X (Twitter), TikTok, Pinterest Vergessene oder doppelte Profile, öffentliche Beiträge, veraltete Informationen, unvorteilhafte Fotos, die von anderen geteilt wurden.
Suchmaschinen Google (inkl. Bilder- & News-Suche), Bing, DuckDuckGo Suchergebnisse der ersten drei Seiten, Bilder, auf denen Sie markiert sind, Pressemitteilungen oder Nachrichtenartikel.
Foren & Communities Reddit, alte Hobby-Foren, Kommentarbereiche von Nachrichtenseiten Beiträge, die mit alten E-Mail-Adressen oder Benutzernamen verknüpft sind und möglicherweise heikle Meinungen oder persönliche Details enthalten.
Datenbroker Google-Suche nach "[Ihr Name]" "Datenbroker" Einträge auf Personenverzeichnissen oder bei Datenhändlern, die oft Adressen, Telefonnummern und Verwandtschaftsverhältnisse öffentlich zugänglich machen.

Nehmen Sie sich für jeden dieser Bereiche gezielt Zeit. Das ist keine Aufgabe für fünf Minuten, sondern ein entscheidender Schritt, um die Kontrolle über Ihre digitale Identität zurückzugewinnen. Diese sorgfältige Dokumentation ist das Fundament für alle weiteren Maßnahmen zur Bereinigung Ihrer Online-Präsenz.

Fundstücke aus dem Netz: Was wirklich zählt und was weg muss

Okay, Sie haben also Ihren digital footprint check gemacht und eine lange Liste mit Links und Infos über sich selbst gefunden. Puh. Aber keine Sorge, jetzt kommt der eigentlich spannende Teil: die Bewertung. Denn nicht jede Information, die online über Sie kursiert, ist gleich ein Weltuntergang. Der Trick ist, strategisch vorzugehen und echte Risiken von harmlosem Datenmüll zu trennen.

Ich persönlich greife da auf ein ganz simples, aber ungemein wirksames Ampelsystem zurück. Diese Methode hilft mir, schnell Ordnung ins Chaos zu bringen und zu entscheiden, wo ich zuerst anpacken muss.

Das Ampelsystem: Sortieren Sie Ihre Daten in drei Kategorien

Stellen Sie sich einfach vor, Sie sortieren Ihre Funde in drei Stapel: grün, gelb und rot.

  • Grün (Unbedenklich): Hier landet alles, was positiv oder zumindest neutral für Ihr Image ist. Das kann Ihr professionelles LinkedIn-Profil sein, ein netter Artikel über ein Projekt, bei dem Sie mitgewirkt haben, oder eine Erwähnung, die einfach nur sachlich ist. Diese Funde können Sie getrost ignorieren.
  • Gelb (Vorsicht geboten): In diese Kategorie fallen Daten, die zwar nicht direkt schädlich, aber doch sensibel sind oder missbraucht werden könnten. Denken Sie an öffentlich einsehbare Freundeslisten, alte Blogkommentare, die Ihnen heute vielleicht etwas unangenehm sind, oder Partyfotos, die Ihr Chef nicht unbedingt sehen sollte. Hier sollten Sie überlegen, ob Sie die Sichtbarkeit nicht besser einschränken.
  • Rot (Sofort handeln!): Jetzt wird’s ernst. Rote Funde sind Informationen, die Ihnen handfest schaden können – weil sie kompromittierend, falsch, veraltet oder schlicht zu privat sind. Eine alte Adresse auf einer Datenhändler-Seite, ein unüberlegter politischer Kommentar von vor zehn Jahren oder ein peinliches Foto, das ohne Ihre Erlaubnis geteilt wurde, gehören definitiv hierher.

Diese einfache Einteilung schafft sofort Klarheit. Sie verhindert, dass Sie von der schieren Menge an Informationen erschlagen werden und hilft Ihnen, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.

Der Weg zur Datenkontrolle lässt sich grob so visualisieren – von der Identifizierung Ihrer Konten über die Prüfung der Einstellungen bis hin zur eigentlichen Bereinigung.

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Man sieht deutlich: Die Bewertung Ihrer Daten ist der zentrale Schritt. Er steht genau zwischen dem Sammeln der Informationen und dem Aufräumen und bestimmt, wie Sie weiter vorgehen.

Warum der Kontext und die Summe der Daten alles verändern

Ein einzelner Datenpunkt für sich genommen mag harmlos wirken. Ein als Witz gemeinter Kommentar auf einer alten Webseite? Kein Drama. Aber aus dem Zusammenhang gerissen oder mit anderen Infos kombiniert, kann daraus schnell ein unerwünschtes Gesamtbild entstehen.

Besonders Datenbroker sind wahre Meister darin, verstreute Informationsschnipsel zu einem detaillierten Profil zusammenzufügen. Ihre Einkaufsdaten, öffentlichen Posts und Standortinformationen ergeben plötzlich ein Gesamtbild, das mehr über Sie verrät, als Ihnen lieb ist. Wenn Sie ein Gefühl dafür bekommen wollen, was da alles zusammenkommt, lesen Sie unseren Artikel darüber, was Facebook und Instagram über Sie wissen.

Es geht nicht darum, paranoid zu werden, sondern ein strategisches Bewusstsein zu entwickeln. Fragen Sie sich bei jedem Fund: „Könnte diese Information, allein oder mit anderen kombiniert, falsch interpretiert werden oder meine Sicherheit gefährden?“

Mit dieser Bewertungstechnik verwandeln Sie eine unübersichtliche Liste von Links in einen klaren, umsetzbaren Handlungsplan. Sie wissen genau, wo Sie ansetzen müssen, um Ihre digitale Identität aktiv zu gestalten und zu schützen.

Ihren digitalen Fußabdruck aktiv bereinigen

Nach der Bestandsaufnahme ist es an der Zeit, die Ärmel hochzukrempeln. Die Analyse Ihres digitalen Fußabdrucks war der erste Schritt, jetzt geht es ans Eingemachte. Das Aufräumen ist kein einmaliges Projekt, sondern ein kontinuierlicher Prozess, der Ihre Online-Reputation und Sicherheit nachhaltig stärkt. Im Grunde geht es darum, die Kontrolle zurückzugewinnen und Informationen zu entfernen oder zu minimieren, die Ihnen schaden könnten.

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Fangen Sie mit dem an, was am einfachsten ist: die Inhalte, über die Sie direkte Kontrolle haben. Dazu gehören Ihre eigenen Social-Media-Profile, alte Blogkommentare oder Forenbeiträge. Nehmen Sie Ihre Liste mit den „roten“ und „gelben“ Fundstücken zur Hand und arbeiten Sie sie systematisch ab. Löschen Sie Beiträge, die nicht mehr zu Ihnen passen, oder ändern Sie die Sichtbarkeit auf „privat“ oder „nur für Freunde“.

Alte Social-Media-Konten und vergessene Profile aufspüren

Alte, verstaubte Konten sind tickende Zeitbomben. Erinnern Sie sich noch an Ihr MySpace-Profil oder den Account in diesem einen Hobby-Forum von 2008? Solche Profile enthalten oft veraltete Informationen, peinliche Fotos oder Meinungen, die heute einfach nicht mehr passen.

  • Identifizieren und löschen: Nutzen Sie Ihre Liste aus der Bestandsaufnahme, um diese Konten gezielt aufzuspüren. Suchen Sie in den Einstellungen nach einer Option wie „Konto löschen“. Seien Sie gewarnt: Diese Funktion ist oft absichtlich gut versteckt.
  • Deaktivieren ist nicht löschen: Achten Sie unbedingt darauf, ein Konto endgültig zu löschen und nicht nur zu deaktivieren. Eine Deaktivierung legt das Profil nur auf Eis – Ihre Daten bleiben weiterhin auf den Servern des Anbieters gespeichert und können reaktiviert werden.

Ein weiterer wichtiger Schritt ist die Aktualisierung Ihrer aktiven Profile. Ein einheitliches und professionelles Erscheinungsbild stärkt Ihre Online-Identität ungemein. Ein sehr hilfreicher Leitfaden zeigt, wie Sie am besten Ihr Profilbild auf allen sozialen Plattformen ändern und optimieren.

Das „Recht auf Vergessenwerden“ ist ein mächtiges Werkzeug. Gemäß der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) können Sie bei Suchmaschinen wie Google beantragen, Links zu veralteten oder irrelevanten persönlichen Informationen aus den Suchergebnissen zu entfernen. Die ursprüngliche Seite wird dadurch nicht gelöscht, aber sie wird für die meisten Menschen praktisch unsichtbar.

Hartnäckige Daten entfernen und zukünftige Spuren minimieren

Manche Daten sind hartnäckiger als andere. Besonders wenn sie auf den Webseiten Dritter liegen oder von Datenhändlern gesammelt wurden, wird es knifflig. Hier müssen Sie gezielt vorgehen. Kontaktieren Sie den Betreiber der Webseite direkt und bitten Sie höflich, aber bestimmt um die Entfernung des Inhalts.

Parallel dazu sollten Sie sich an Datenhändler (Data Broker) wenden. Das sind Unternehmen, deren Geschäftsmodell darin besteht, Ihre persönlichen Daten zu sammeln und zu verkaufen. Sie haben das Recht, dort eine Löschung Ihrer Daten zu beantragen. Das kann ein mühsamer Prozess sein, ist aber für den Schutz Ihrer Privatsphäre entscheidend. Wenn Sie Hilfe bei der Formulierung solcher Anträge brauchen, finden Sie nützliche Tipps in unserem Leitfaden, wie Sie die Kontrolle über Ihre Daten zurückgewinnen und diese löschen können.

Um künftige Datenspuren von vornherein zu minimieren, sollten Sie die Datenschutzeinstellungen auf allen Plattformen, die Sie nutzen (Google, Instagram, Facebook etc.), rigoros anpassen. Schränken Sie den Zugriff auf Ihren Standort, Ihre Kontakte und Ihre Aktivitätsdaten so weit wie möglich ein. Machen Sie das zu einer regelmäßigen Routine – so behalten Sie die Kontrolle dauerhaft in Ihren Händen.

Nachhaltigkeit und Ihr digitaler Fußabdruck

Wenn wir über unseren digitalen Fußabdruck sprechen, denken die meisten sofort an Datenschutz und den eigenen Ruf im Netz. Das ist natürlich wichtig, aber es gibt da noch eine zweite, oft übersehene Dimension: die ökologische. Jede E-Mail, die wir verschicken, jeder Film, den wir streamen, und jede Datei, die still in der Cloud schlummert, verbraucht Energie. Unweigerlich.

Dieser unsichtbare Energiehunger summiert sich erschreckend schnell. Die riesigen Rechenzentren, die unser Internet am Laufen halten, sind wahre Stromfresser. Daten müssen pausenlos gekühlt, Server gewartet und Informationen rund um die Uhr verfügbar gemacht werden.

Der CO2-Rucksack Ihrer digitalen Welt

Man kann sich das gut wie einen ökologischen Rucksack vorstellen, den jede unserer Online-Aktivitäten mit sich herumschleppt. Eine einzige Stunde Videostreaming in HD-Qualität kann einen ähnlichen CO₂-Ausstoß verursachen wie eine kurze Autofahrt. Wenn man das global hochrechnet, wird das Ausmaß erst richtig klar.

Laut einer Untersuchung des Öko-Instituts e.V. verursacht eine durchschnittliche Person in Deutschland jährlich etwa 0,75 Tonnen CO₂ – und das allein durch die Nutzung digitaler Geräte. Das sind immerhin rund 7 % des gesamten persönlichen CO₂-Ausstoßes.

Um diese Belastung zu senken, müssen wir bewusster mit unseren digitalen Gewohnheiten umgehen. Zum Glück kann jeder von uns mit ein paar kleinen Anpassungen einen echten Unterschied machen.

Praktische Tipps für einen grüneren digitalen Fußabdruck

Digitaler Minimalismus ist hier das Stichwort. Er schützt nicht nur Ihre Daten, sondern eben auch das Klima. Hier sind ein paar Dinge, die Sie sofort umsetzen können:

  • Postfach entrümpeln: Löschen Sie regelmäßig alte, unnötige E-Mails. Noch wichtiger: Bestellen Sie Newsletter ab, die Sie sowieso nie lesen. Jede gespeicherte E-Mail verbraucht permanent Serverkapazität.
  • Bewusst streamen: Anstatt Musik oder Podcasts jedes Mal aufs Neue zu streamen, laden Sie sie doch einfach herunter. Bei Videos reicht oft auch eine niedrigere Auflösung. Der Wechsel von 4K auf HD senkt den Datenverbrauch – und damit den Energiebedarf – erheblich.
  • Geräte länger leben lassen: Nutzen Sie Ihr Smartphone, Tablet und Ihren Laptop so lange wie möglich. Die Herstellung neuer Geräte ist extrem ressourcen- und energieintensiv. Reparieren statt neu kaufen ist einer der größten Hebel.

Ein bewusster Umgang mit Daten ist der Kern eines nachhaltigen digitalen Lebens. Es geht darum, nicht nur zu kontrollieren, welche Daten Sie teilen, sondern auch, wie viele Daten Sie überhaupt erzeugen und speichern.

Dieses Umdenken führt uns direkt zu mehr Datenhoheit. Indem Sie überflüssige Daten reduzieren, stärken Sie nicht nur Ihre Privatsphäre, sondern fördern auch eine nachhaltigere digitale Infrastruktur. Erfahren Sie mehr über die Zukunft des Datenbesitzes und wie Sie die Kontrolle behalten können. Wer noch tiefer in die Materie einsteigen möchte, kann sich auch mit dem Thema Grüne IT und Umweltschutz auseinandersetzen.

Fragen, die immer wieder aufkommen

Selbst nach dem gründlichsten digitalen Aufräumen bleiben oft noch ein paar Fragen im Raum stehen. Ist ja auch klar – der Umgang mit der eigenen Online-Identität ist kein einmaliges Projekt, sondern ein Marathon. Hier beantworte ich deshalb die häufigsten und wichtigsten Fragen, die mir im Zusammenhang mit einem digital footprint check immer wieder begegnen.

Betrachten Sie die folgenden Antworten als kleine Wissens-Nuggets, die Ihnen zusätzliche Sicherheit geben sollen. So können Sie die Zügel Ihrer digitalen Präsenz selbstbewusst und dauerhaft in die Hand nehmen.

Wie oft sollte ich meinen digitalen Fußabdruck eigentlich prüfen?

Das hängt ganz davon ab, wie aktiv Sie online sind. Als grobe Faustregel empfehle ich einen richtig umfassenden Check – sozusagen den digitalen Frühjahrsputz – mindestens einmal im Jahr. Damit stellen Sie sicher, dass keine vergessenen Altlasten im Netz herumgeistern und unbemerkt an Ihrer Reputation nagen.

Wer beruflich viel im Netz unterwegs ist oder einfach sehr aktiv auf Social Media & Co., für den lohnt sich ein kürzerer Rhythmus. Ein schneller Blick auf die wichtigsten Datenschutzeinstellungen bei Google, Instagram und anderen Diensten alle 3 bis 4 Monate ist eine gute Idee. Manchmal ändern sich die Richtlinien nämlich still und leise, ohne große Ankündigung.

Darüber hinaus gibt es bestimmte Lebensereignisse, die einen gezielten Check sinnvoll machen: ein Jobwechsel, ein Umzug oder auch das Ende einer Beziehung. So stellen Sie sicher, dass die Informationen, die man online über Sie findet, immer aktuell und passend sind.

Denken Sie daran: Ein digital footprint check ist keine einmalige Aktion, sondern eher wie regelmäßige Zahnpflege für Ihre Online-Identität. Kontinuität ist der Schlüssel, um langfristig die Kontrolle zu behalten.

Kann ich meinen digitalen Fußabdruck komplett löschen?

Um es ganz ehrlich zu sagen: Nein. Eine hundertprozentige, rückstandslose Löschung des kompletten digitalen Fußabdrucks ist praktisch unmöglich. Einmal im Internet veröffentlichte Daten können auf unzähligen Servern kopiert, zwischengespeichert und archiviert werden – selbst wenn die ursprüngliche Quelle längst gelöscht wurde. Das Internet vergisst eben nur sehr, sehr langsam.

Das Ziel eines Checks ist daher nicht die völlige digitale Unsichtbarkeit, sondern die aktive Kontrolle und Minimierung Ihrer Spuren. Sie können Ihre sichtbare Präsenz massiv reduzieren, falsche Informationen korrigieren lassen und vor allem Ihre Privatsphäre für die Zukunft stärken. Konzentrieren Sie sich auf das, was Sie direkt beeinflussen können – und das ist eine ganze Menge.

Sind spezielle Überwachungs-Tools sicher?

Auf dem Markt gibt es immer mehr kommerzielle Dienste, die Ihnen eine vollautomatische Überwachung Ihres digitalen Fußabdrucks versprechen. Hier ist allerdings gesunde Vorsicht geboten. Damit diese Dienste funktionieren können, müssen Sie ihnen weitreichenden Zugriff auf Ihre sehr persönlichen Daten gewähren.

Bevor Sie sich für einen solchen Anbieter entscheiden, sollten Sie unbedingt einen genauen Blick auf die Datenschutzrichtlinien und den Firmensitz werfen. Fragen Sie sich kritisch, ob der mögliche Nutzen das Risiko wirklich wert ist, Ihre sensiblen Daten einem weiteren Unternehmen anzuvertrauen.

Für die allermeisten Privatpersonen sind die in diesem Guide beschriebenen manuellen Methoden, kombiniert mit kostenlosen Werkzeugen wie Google Alerts, absolut ausreichend und deutlich sicherer. Damit erzielen Sie hervorragende Ergebnisse, ohne die Kontrolle aus der Hand zu geben.


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